Leider heute erst gelesen:
Bei der Umstellung der Verwaltung auf Open-Source-Software hat sich die Stadt München für ein Betriebssystem entschieden.
Für eine Überraschung sorgte die Entscheidung der Münchner Stadtverwaltung, zwei relativ unbekannte Systemhäuser mit der Umsetzung des LiMUX-Projekts zu betrauen. Die Firmen Softcon und Gonicus wollen bei der Umstellung von rund 14.000 EDV-Arbeitsplätzen ein modifiziertes Debian Linux einsetzen, die großen Linux-Distributoren bleiben außen vor. Das Anbieterkonsortium ging aus einer EU-weiten Ausschreibung als Sieger hervor, weil es das beste Verhältnis von fachlicher Kompetenz und Preis geboten habe, hieß es dazu aus der LiMUXProjektleitung.
Die Gesamtkosten der Umstellung werden auf rund 35 Millionen Euro geschätzt, davon entfallen allein 38 Prozent auf Schulungen der Mitarbeiter. Jetzt soll möglichst bald ein Prototyp für das LiMUXSystem entwickelt werden, die Migration der kompletten Stadt-EDV ist ab Ende 2005 geplant. Der Münchner Stadtrat hatte sich Ende 2003 zum Umstieg auf Open Source entschieden, weil die Unterstützung für das bis dahin verwendete Windows NT 4.0 zu diesem Zeitpunkt eingestellt wurde. Obwohl Microsoft ein mehrfach nachgebessertes Angebot eingereicht hatte, kam der Software-Riese nicht zum Zuge. Diese Entscheidung hatte bei der bayerischen Staatsregierung für Verstimmung gesorgt, denn Microsoft ist ein wichtiger Arbeitgeber im Landkreis München.