Folgendes kam gerade über die deutsche kubuntu-Mailingliste:
Hallo,
wie soeben auf www.kubuntu.de angekündigt wurde, wird der Server voraussichtlich für eine Woche offline gehen.
Das offizielle statement (www.kubuntu.de) dazu:
Kubuntu.de Protestwoche
Das Ziel dieser Webseite inkl. Forum, Mailingliste und den dazugehörigen IRC-Channeln (#kubuntu-de und #kubuntu-de-team) ist, die Community zu unterstützen, den Benutzern von Kubuntu eine Plattform zu bieten und, last but not least, das Kubuntu-Projekt zu fördern und dabei mitzuhelfen, Kubuntu zu einer einzigartigen Distribution zu machen.
Dieses Ziel haben wir, das kubuntu.de-Team, gemeinsam verfolgt, doch das Gros der Arbeit hat Andreas Müller (amu) geleistet. Er ist nicht nur Mitbegründer und unbezahlter Entwickler des Kubuntu-Projekts, sondern hostet auch diese Website und übernimmt alle dafür anfallenden Kosten persönlich.
Im Zuge unserer Bemühungen um Kubuntu sind einige Anfragen an Canonical gestellt worden – z.B. bezüglich des Status von Kubuntu im Vergleich mit Ubuntu, Reaktivierung des Accounts von amu auf kubuntu.org. Diese Anfragen sind aber samt und sonders bis zum heutigen Tage unbeantwortet geblieben!
Für das Kubuntu Projekt gibt es bisher einen einzigen bezahlten Entwickler (Jonathan Riddell). Da Canonical unser aller persönliches und z.T. auch finanzielles Engagement bisher ignoriert, müssen wir davon ausgehen, dass Canonical nicht bereit ist, Kubuntu zu einer „1st class distribution“ zu machen.
Der derzeitige Status ist leider alles andere als tragbar und gefährdet den Fortbestand und natürlich vor allem die
Weiterentwicklung von Kubuntu.
Sollten also bis zum 15.04.2006 nicht alle von Andreas Müller gestellten Fragen beantwortet sein
* wird kubuntu.de mitsamt Forum und Mailinglisten offline gehen
* wird Amu von der Entwicklung Kubuntus zurücktreten
* wird es keinen Stand am LinuxTag geben
Um den Ernst der Lage zu verdeutlichen wird kubuntu.de ab Montag, 10.04.2006 für eine Woche offline gehen.
Wenn Ihr uns helfen wollt, wendet Euch bitte an die internationale Mailingliste von Ubuntu und Kubuntu.
Das Team
Amu (Andreas Müller)
Urmelchen (René Fischer)
Apachelogger (Harald Sitter)
\sh (Stephan Hermann)
Zerlinna (Mirjam Wäckerlin)
emonkey (Carlos Diener)
Verwundert mich doch die Sache, dachte es sei alles geklärt, siehe auch hier. Kann spannend werden die Sache!
[Update] Pro-Linux berichtet auch.
Heute kam das durch die Liste:
Hallo,
hier das Update des Announcement von www.kubuntu.de:
kubuntu.de Protestwoche – Update
Unsere Protestaktion ist in der Linux-Gemeinde sowohl auf viel Zuspruch wie auch auf viel Kritik gestossen. Auf diese moechten wir hier eingehen, indem wir die Gruende fuer unseren Protest genauer darlegen.
Das Ziel
Das Ziel dieser Webseite inkl. Forum, Mailingliste und den dazugehoerigen IRC-Channeln (#kubuntu-de und #kubuntu-de-team) ist, die Community zu unterstuetzen, den Benutzern von Kubuntu eine Plattform zu bieten und, last but not least, das Kubuntu-Projekt zu foerdern und dabei mitzuhelfen, Kubuntu zu einer einzigartigen Distribution zu machen.
Dieses Ziel haben wir, das kubuntu.de-Team, gemeinsam verfolgt, doch das Gros der Arbeit hat Andreas Mueller (amu) geleistet. Er ist nicht nur Mitbegruender und unbezahlter Entwickler des Kubuntu-Projekts, sondern hostet auch diese Website mit aktuellen Kubuntu-LiveCDs und nimmt alle dafuer anfallenden Kosten persoenlich auf sich.Gnoppix, ein weiteres „Kind“ von Andreas Mueller, und mittlerweile in Besitz von Canonical, wird aber immer noch von Andreas finanziert
Unsere Kritikpunkte
Im Zuge unserer Bemuehungen um Kubuntu sind einige Anfragen an Canonical gestellt worden. Die Mails waren alle an Mrs. Jane Silber gerichtet, die die Canonical Geschaeftsfuehrung darstellt. Es geht in allererster Linie um folgende Dinge, die bei dem derzeitigen Stand des Projektes einige grundlegende Entscheidungen und Antworten seitens Canonical benoetigen:
Entwickler
Kubuntu braucht mehr bezahlte Entwickler. Auch wenn von Seiten Canonicals gesagt wird, es gebe jeweils einen bezahlten Entwickler fuer Gnome und auch fuer KDE (seb128/jriddell) so ist aber der Rest der bezahlten Ubuntu Devs recht Gnome-lastig.
Es waere sinnvoll, die bezahlten Entwickler fuer Kubuntu um mind. 2-3 Personen aufzustocken, damit ein Gleichgewicht entsteht, denn mit dem blossen Bereitstellen von KDE – Pakete ist es nicht getan.
Status des Projektes
Was bedeutet Mark Shuttleworths Commitment, „Kubuntu soll eine First Class Distribution“ werden? – Ist das ein Rueckschritt von seiner Erklaerung, dass kubuntu ein reines Communityprojekt ist (http://www.kubuntu.org/announcements/hoary-release.php), soll daraus jetzt ein fester Zweig im Canonical Support System gemacht werden?
Bedingte Eigenstaendigkeit des Projektes.
Als Projekt sollte Kubuntu etwas eigenstaendiger arbeiten. Wir haben natuerlich Verstaendnis, dass irgendwann einmal Geld verdient werden muss, man kann Geld nicht nur ausgeben, irgendwie muss es wieder reinkommen. Jedoch sollte in erster Linie eine technische Entscheidung bevorzugt werden, die speziell auf div. Maerkte ausgerichtet ist. (ich spreche
jetzt konkret die SMIME Unterstuetzung an, die z.B. in Deutschland wichtig ist).
Sponsoring
Wie verhaelt es sich, wenn ein anderer potenter Sponsor mit ins Boot kommt? Generell waere das durchaus denkbar. Ist nun Kubuntu ein Projekt, dass von der Community getragen werden soll, oder verbergen sich dahinter doch finanzielle Interessen?
ISO-Updates
Ist es ein Problem, in den Install- und Live-iso’s die Korrekturen und Sicherheitsaktualisierungen einzuarbeiten und ein ISO Update nach 3 monaten bereitzustellen? Fehler passieren.
Community Contribution (Portalsoftware)
Ausser Jonathan Riddell und Andreas Mueller kann niemand die Kubuntu Webseiten veraendern (Andreas‘ Account auf kubuntu.org ist nun reaktiviert worden, nachdem er ueber zwei Monate darauf gewartet hatte).
Wenn jemand keine Pakete baut, heisst das noch lange nicht, er steuert generell nichts zum Projekt hinzu. Eine Vielzahl von Freiwilligen wollten das uebernehmen, jedoch scheiterte es am Zugriff.
An dieser Stelle sollte man mit einer Portalsoftware Abhilfe schaffen koennen, welche idealerweise eine direkte uebersetzung bietet (evtl. mit Rosetta Abindung), sowie den Export in die offizielle Dokumentation ermoeglicht. An einer Umsetzung eines solchen Portals arbeiten wir bereits.
Trademarks
Auf der Seite ubuntuusers.de steht, dass Ubuntuusers.de „…das offizielle deutsche Portal fuer Ubuntu, Kubuntu, Edubuntu und alle anderen Ubuntu-Derivate“ sei. Keiner der Verantwortlichen ist auch nur mit Nickname in #kubuntu-devel #kubuntu-de bekannt.Es existiert ein Vertrag zwischen Matthias Urlichs, Julius Bloch, Marcus Fischer und Canonical (http://static.ubuntu-de.org/cms/files/00/05/52/agreement.pdf), um ihnen die Moeglichkeit zu geben, den „ubuntu Deutschland e.V“. mit dem Namen „Ubuntu“ auszustatten, deren Vorstand sie bilden. Der Verein selber ist Betreiber des Portals Ubuntuusers.de. Dieser Vertrag zwischen den drei Einzelpersonen gibt aber „ubuntu Deutschland e.V.“ nicht das Recht auf den Namen Kubuntu, Xubuntu und auf alle anderen Namen von Ubuntu-Derivaten. Von daher bitten wir die Richtigstellung auf den Seiten des Vereines sowie auf denen des ubuntuusers.de Portals, dass sie nichts mit Kubuntu und anderen Derivaten von Canonical Trademarks und Ubuntu Foundation Distributionen zu tun haben, da sie bis heute nur ubuntuusers.de und keine anderen Community-Projekte rund um Ubuntu und dessen Derivate unterstuetzen..
Weiterhin gibt es in Deutschland eine Reihe von sog. Domaingrabbern, die nur auf Profit mit den Markenname Kubuntu aus sind. Warum werden diese nicht abgemahnt und geschlossen? Das ist ein sensibler Bereich, jedoch vergraebt man sich bei Canonical
vor den Problemen, statt sich zu bekennen.
Unser Protest wird so lange andauern, wie diese Fragen nicht geklärt sind.
Nun wird mir ehrlich gesagt vieles klarer. Ich halte Euch auf dem Laufenden …